My Ugly Clementine – The Good Life

In Reviews von Eric

Seit ihrem Debütalbum „Vitamin C“ vor drei Jahren haben My Ugly Clementine zwar ein Bandmitglied (Kathrin Kolleritsch) verloren, aber viel an Aufmerksamkeit (und Preisen) gewonnen – die neue österreichische Indie-Slacker-Sensation, oder so. Dabei sind Sophie Lindinger, Mira Lu Kovacs und Nastasja Ronck keineswegs neu im Musikzirkus, sondern haben schon in Bands wie Leyya und Sharktank Erfahrungen gesammelt.

Auf seiner zweiten LP verfeinert – im Fall der Gitarren allerdings: verzerrt – das Trio seinen garagigen Schrammel-Indie zwischen Gurr, Sleater-Kinney, Wet Leg und den Go-Go’s weiter und liefert kleine große Hymnen zum Haare- oder sonstige Körperteile-Schütteln wie „Feet Up“ oder „Let Me Go“. Aber es gibt auch überraschend viele ruhige Songs wie „Are You In“ oder „Too Much“, die zeitgeistige Themen wie Mental Health verhandeln. Witz bringt die Band jedoch auch mit, wenn sie etwa in „Feet Up“ das Gegenteil der landläufigen Fear of missing out (FOMO), die Joy of missing out, besingt.

Beim Durchlauf driftet „The Good Life“ manchmal im gleichförmigen Midtempo etwas ab, dennoch werden My Ugly Clementine in ihren besten Momenten den vorherigen Lorbeeren gerecht.

Tracklisting

  1. Circles
  2. Are You In
  3. Let Me Go
  4. Too Much
  5. WWW
  6. No
  7. The Adviser
  8. Impossible Situation
  9. Things
  10. Feet Up
  11. Would Do It Again
  12. How Would I Know What I Know