Mutemath – Voice In The Silence

In Reviews von Andreas

Ganz ehrlich: objektiv gesehen gab es nicht mehr viel Hoffnung. Mutemath waren auf dem Weg, komplett zu implodieren. Ein Mitglied nach dem nächsten verließ die Band, bis am Ende nur noch Sänger und Gründer Paul Meany übrig blieb. Die letzten Alben schielten den Anfangstagen, in den einen fast jeder Mutemath-Song durchschütteln und zum Schwitzen bringen konnte, nur noch traurig hinterher. Man war bereit, diese Ex-Lieblingsband gehen zu lassen.

Nun also eine neue EP. Mal aus alter Verbundenheit reinhören. Einmal, zweimal, dreimal… wow! Davon zu reden, dass Meany allein zu alter Form zurück gefunden hätte, wäre übertrieben, aber „Voice In The Silence“ hat mehr gute Songs als die letzten beiden Mutemath-Alben zusammen. Die regulär und digital veröffentlichte 4-Track-Version beginnt mit dem wunderbar atmosphärischen Titeltrack, der zwischen Elektro und Pop eine Menge kann. „EN2018“ jazzt ähnlich wie „Sooner Or Later“ sehr relaxt und klar, „Happy To Oblige“ schließlich ist eine schöne und eingängige Keyboard-Ballade. Soweit, so gut. Doch das beste kommt noch.

Denn auf der im Mutemath-Shop erhältlichen Vinyl-Version von „Voice In The Silence“ warten vier weitere Tracks. Während „Kings“ und „Hell Or High Water“ echte und vernächlässigbare B-Seiten sind, ist „Work Of Art“ genau das, was in den letzten Jahren gefehlt hat: Highspeed-Bass und -Schlagzeug, Gitarren und ein hymnischer Refrain. Ähnlich gut, nur wesentlich reduzierter beschließt das tolle „Distance“ nur mit Meanys Gesang und einer Akustikgitarre das beste Mutemath-Album seit sieben Jahren. Dieses Album, das eigentlich keins sein will.

Die Mutemath-Shirts werden jetzt wieder öfter getragen.

Tracklisting

  1. Voice in the Silence
  2. Sooner or Later
  3. Work of Art (Vinyl only)
  4. Distance (Vinyl only)
  5. Hell or High Water (Vinyl only)
  6. Kings (Vinyl only)
  7. Happy to Oblige
  8. EN 2018