Mia. – Limbo

In Reviews von Wolf

2002 explodierte die Bombe. Die größtenteils unbekannte Band Mia. mischte eine gehörige Prise NDW-Sound in ihren bis dahin eher gefälligen Pop-Rock, wechselte sprachlich vom Englischen ins Deutsche und startete voll durch.

Damit bildeten sie das Bindeglied zwischen dem damals angesagten Electro-Clash und klassischem Indierock. Nachdem sie es sich mit ihrer pro-deutschen Aktion rund um ihren Song „Was Es Ist“ mit Teilen ihrer Fanbasis verscherzt hatten, verlegten Mia. ihren Fokus immer mehr darauf, möglichst stylisch zu sein und sich in Mainstream-Fernsehsendungen zu zeigen. Musikalische Relevanz hatten die folgenden Alben nicht mehr wirklich, waren aber dennoch erfolgreich.

Auf ihrer neuen Platte „Limbo“ bewegt sich die Band klanglich in gewohntem Gebiet, klingt aber wieder glaubwürdiger und echt. Die Texte strotzen nur so vor Plattitüden, aber auch vor vielen Referenzen an die eigene Bandgeschichte. Während ihnen früher immer vorgeworfen wurde, Ideal zu kopieren, kupfern Mia. heute einfach bei sich selbst ab. Was aber auch viel Spaß macht, wenn sie es selber zugeben, indem sie vom August 2001 im Mauerpark (in dem sich heute kein vernünftiger Mensch mehr aufhält) singen.

Ein gelungenes Album, irgendwo zwischen Nostalgie und Neuanfang.

Tracklisting

  1. Limbo
  2. KopfÜber
  3. Tortenguss
  4. Immer Wenn Ich Dich Seh
  5. Richtig Im Falschen
  6. Crash
  7. Vorbei
  8. Reisen
  9. Mauerpark
  10. Sorgenfalter
  11. No Bad Days