Lea Porcelain – Choirs To Heaven

In Reviews von Eric

Die Ausdifferenzierung ihres atmosphärisch dichten, aber letztlich doch eindimensonialen Dark-Wave-Sounds, den Lea Porcelain auf ihrer letzten EP begannen, setzen sie auf ihrem zweiten Album fort. Ausgangspunkt für „Choirs To Heaven“ war das Herumexperimentieren mit ihrem neuen Prophet-Synthesizer, Produzent Julien Bracht und Sänger Markus Nikolaus wollten nach eigener Aussage eine „rauere und kantigere Herangehensweise“ für die LP.

Sollten sie dies tatsächlich umgesetzt haben, ist davon auf dem Endprodukt wenig zu hören. Vielmehr klingen die Songs sehr dicht und reichhaltig, manchmal außerweltlich schön und manchmal nachtschwarz traurig. Passenderweise bewegen sich Nikolaus‘ durch imaginäre Nebelschwaden gesungene Lyrics in einem Zustand der Transzendenz, zwischen Leben und Tod bzw. – weniger dramatisch – zwischen Anfang und Ende.

Es gibt kräftig-düstere Stücke, die von brausenden Synthesizern und aufwallenden elektronischen Soundscapes angetrieben werden, wie „For Everything You Are“, „For The Light“ und „Ohio“. Dem gegenüber stehen ruhigere, fast zarte Songs wie die hauptsächlich von einer Akustikgitarre getragenen „Future Hurry Slow“ und „Just A Dream“ oder der von einem Klaviermotiv geleitete Titeltrack, in dem sich Schlagzeug und Synthesizer vorsichtig umtänzeln. Der nostalgisch schöne „Pool Song“ ist noch besonders hervorzuheben.

Lea Porcelain haben sich auf ihrem zweiten Album merklich und vorteilhaft weiterentwickelt. Dem nächtlich Rauschhaften werden Momente der inneren Einkehr und Kontemplation gegenübergestellt. Dadurch wirkt „Choirs To Heaven“ länger nach.

Tracklisting

  1. Consent Of Cult
  2. 100 Years
  3. Pool Song
  4. For Everything You Are
  5. Future Hurry Slow
  6. Choirs To Heaven
  7. For The Light
  8. Sink Into The Night
  9. Shoot The Moon
  10. Ohio
  11. Just A Dream