Kasabian – Happenings

In Reviews von Eric

Mit ihrem ersten Album nach der Trennung von Frontmann Tom Meighan gingen Kasabian noch auf Nummer sicher, indem sie eine sehr erwartbare Platte veröffentlichten. Mit dem Nachfolgewerk zeigt sich die Combo um Songwriter, Gitarrist und Neu-Frontmann Sergio Pizzorno mutiger.

„Happenings“ dehnt die gewohnten Kasabian-Zutaten – Britrock-Gitarren, clubtaugliche Beats, psychedelische Synthie-Melodien – in ungewohnte Gefilde aus. Einerseits klingt die Band aus Leicester so poppig wie noch nie, andererseits so experimentierfreudig wie noch nie. Gerade der Start ist viel versprechend: „Darkest Lullaby“ klingt mit Streichern und Beats nach der elektronischen Bearbeitung eines Stücks von The Last Shadow Puppets, „Call“ berstet vor spektakulärer Dynamik, auch wenn Songstruktur fehlt. Danach wird es mehr Hit and Miss – „Hell Of It“ und „Bird In A Cage“ wirken mehr wie Demoversionen als fertige Songs, „G.O.A.T“ wiederum überzeugt mit seiner kühlen Verschlepptheit.

Das achte Album von Kasabian will mit jetzigen Popklängen offenbar neue, jüngere Zielgruppen erschließen und geht mit einer Länge von insgesamt unter 30 Minuten auf neue, an TikTok geschulte Konsumgewohnheiten ein. Aber die Lust am Experimentieren wollen sich die Engländer auch nicht nehmen lassen, so dass ein manchmal euphorisches, manchmal ungelenkes Werk entsteht.

Tracklisting

  1. A Happening
  2. Darkest Lullaby
  3. Call
  4. How Far Will You Go
  5. Coming Back To Me Good
  6. G.O.A.T
  7. Passengers
  8. Hell Of It
  9. Italian Horror
  10. Bird In A Cage
  11. Algorithms