Kasabian – For Crying Out Loud

In Reviews von Eric

Kasabian sind eine der letzten Rockbands alter britischer Schule. Großspurig, großmäulig und großartig unterhaltsam. Und – im Gegensatz zu manch anderen Kollegen von der Insel – auch ziemlich abwechslungsreich. Vom klassischen Gitarren-Britrock bis zum clubtauglichen Elektrotrack hat die Formation um Songwriter Sergio Pizzorno und Sänger Tom Meighan alles drauf.

Anders als der elektronisch geprägte Vorgänger „48:13“ setzt das sechste Album „For Crying Out Loud“ wieder mehr auf Gitarren. Aber irgendwie ist das auch egal, denn so oder so schafft die Band aus Leicester immer wieder Songs, in deren Bedienungsanleitung steht: die Lads zusammentrommeln; viel Bier trinken; rumhüpfen und rumschreien. Hymnen mit breiten Oasis-Gitarren, trockenen Beats, Stadionmelodien und ganz viel Faust in der Luft. Oder wie es im Refrain von „Ill Ray (The King)“ heißt: „We got tonight, we got the world“. Neben diesem Stück bewerben sich vor allem „Good Fight“ „Comeback Kid“ und „Bless This Acid House“ um einen Setlist-Platz für die nächste Stadiontour.

Aber auch abseits der Festival-Stampfer bietet das Album einiges. Madchester-Rave-Reminiszenzen in der hübsch fiesen Beziehungsanalyse „You’re In Love With A Psycho“, das achtminütige Funk-Monster „Are You Looking For Action?“, die Spaghetti-Western-Ballade „All Through The Night“ oder den Dub-Schunkler „Sixteen Blocks“.

Nur eine Sache können Kasabian immer noch nicht: Albumcover. Auch das Titelbild von „For Crying Out Loud“ ist wieder zum Heulen schlecht. Aber da der Inhalt stimmt, ist die Verpackung zu verschmerzen.

Tracklisting

  1. Ill Ray (The King)
  2. You’re In Love With A Psycho
  3. Twentyfourseven
  4. Good Fight
  5. Wasted
  6. Comeback Kid
  7. The Party Never Ends
  8. Are You Looking For Action?
  9. All Through The Night
  10. Sixteen Blocks
  11. Bless This Acid House
  12. Put Your Life On It