Kafkas – Ringo

In Reviews von Wolf

Die Kafkas aus Fulda waren mal eine Punkband. Irgendwie sind sie das auch noch immer. Was man ihrer Musik zwischen naivem NDW-Retrotrash und Genialität aber nicht sofort anmerkt, doch vor allem in ihren clever-ironischen Texten blitzt das immer wieder durch, ein bisschen wie bei Extrabreit. Diese oberflächliche Leichtigkeit hat auch schon öfter zu Aufführungen ihrer Werke in größeren Mainstream-Medien verholfen, der große Durchbruch war ihnen bisher jedoch noch nicht vergönnt.

Aber wie sie auf dem Opener der neuen Platte „Ringo“ singen: „Die Anderen haben Alles, aber ich habe Dich“. Dich – damit könnte auch Ringo gemeint sein, der Star der als erstes die Songs des neuen Albums hören und kommentieren durfte, und nach dem die Platte deshalb auch gleich benannt wurde. Mit Star ist hier das schwärzliche Federtier gemeint, welches im Vogelasyl der politisch engagierten Band lebt, das gleichzeitig auch deren Tonstudio ist.

In Zusammenarbeit mit Ringo und weiteren seiner Artgenossen entstand nun die neue Platte die ihren Höhepunkt gleich in ihrer ersten Hälfte feiert. Mit der Überfluss-Hymne „Mir ist so vieles nicht egal“, an die passenderweise das romantische „Wenn ich so viel vergesse“ anschließt, und an das mit „Kein Problem“ schon wieder eine Verweigerungshymne folgt, haben sie die Quintessenz des Albums gut zusammengefasst.

Aber es gibt auch noch weitere Highlights wie einen PeterLicht-artigen Brief an Gott, die Tanznummer „Diese Nacht“ oder „Termindomino“, das auch aus der Feder von Mike Witschi stammen könnte.

Ein wahrer Spaß für alle, die gern Spaß haben.

Tracklisting

  1. Gutes Gefühl
  2. Baut es höher
  3. Mir ist so vieles nicht egal
  4. Wenn ich so viel vergesse
  5. Kein Problem
  6. Irgendwie anders
  7. Ohne Dich
  8. Diese Nacht
  9. Termindomino
  10. All die Jahre
  11. Schöne Grüsse