Jungle – Loving In Stereo

In Reviews von Eric

Jungle haben es mit ihren bisher zwei Alben geschafft, einen eigenen, sofort erkennbaren Trademark-Sound zu etablieren. Auch die neue Platte von Josh Lloyd-Watson und Tom McFarland klingt, wie das Duo eben klingt: retroesker Disco-Funk mit halligen House-Beats, warmen Loops und harmonischen Gesangsvorträgen.

„Loving In Stereo“ ist jedoch an vielen Stellen eine Spur flotter bzw. funkier geworden, denn Jungle haben es als Dancefloor-LP konzipiert – selbst beschreiben sie es wie folgt: „We want it to be more raw, open, fun, enjoyable and entertaining.“ Dafür hat sich die Band erstmals Feature-Gäste eingeladen, namentlich den US-Rapper Bas im verschleppt-groovenden „Romeo“ und die schweizerisch-tamilische Sängerin Priya Ragu im Bar-jazzigen „Goodbye My Love“.

Herausragend sind allerdings – wie bei der Ankündigung zu erwarten – die am klarsten auf den Dancefloor ausgerichteten Stücke: das auf einem Streicher-Sample heranreitende „Keep Moving“, der fast klassische Disco-Track „All Of The Time“, das ultra-groovende „Talk About It“ oder das 80s-Synthie-getriebene „Truth“. Yacht-Rock-Ausflüge wie „Lifting You“ und „Bonnie Hill“ wirken im Vergleich dazu eher wie solide Verschnaufpausen.

Die aus einem Motivationsratgeber geborgten Songtitel muss man mögen, aber vielleicht helfen sie uns über einen sich andeutenden unschönen Corona-Herbst hinweg, wenn wir gezwungenermaßen alleine zuhause zu „Living In Stereo“ tanzen.

Tracklisting

  1. Dry Your Tears
  2. Keep Moving
  3. All Of The Time
  4. Romeo (feat. Bas)
  5. Lifting You
  6. Bonnie Hill
  7. Fire
  8. Talk About It
  9. No Rules
  10. Truth
  11. What D’You Know About Me?
  12. Just Fly, Don’t Worry
  13. Goodbye My Love (feat. Priya Ragu)
  14. Can’t Stop The Stars