Jamiroquai – Automaton

In Reviews von Eric

Der Typ mit den irren Kopfbedeckungen ist wieder da! Jay Kay und seine Band Jamiroquai haben sich sieben Jahre nach dem letzten Studioalbum zu einer neuen LP aufgerafft. Aber bietet „Automaton“ wirklich Musik, die neben Nostalgie-Verwurstung und „Space Cowboy“-Erinnerungen tatsächlich Relevanz beweist?

Auf jeden Fall bemüht sich die Band darum. Der Acid Jazz der frühen Alben wird in Frieden ruhen gelassen, vielmehr versuchen die Briten den Disco-Funk von „A Funk Odyssey“ aufzubrezeln und ins Heute bzw. Morgen zu beamen. Jamiroquai greifen einerseits durchaus beherzt zu zeitgeistigen Trap- und EDM-Beats, scheuen sich aber auch vor Vintage-Synthie-Sounds zwischen „Tron“ und Space Invaders nicht. Dieser Retro-Futurismus wird durch eine funky Lässigkeit mittels Konserven-Streichern, perlenden Gitarren und einem Slap-Bass veredelt, die sowohl die eigene Vergangenheit als auch das letzte Daft-Punk-Album zitieren. Und natürlich fehlt auch Kays immer etwas dünn wirkende, aber doch charismatische Stimme nicht – den Autotune-Einsatz wie bei „Superfresh“ oder „Something About You“ sollte er sich jedoch sparen. Denn Stücke wie „Shake It On“, „Cloud 9“ oder „Hot Property“ ziehen auch so auf die Tanzfläche. Der Cruising-Soundtrack darf natürlich für den Sportwagen-Fan Kay in Form von „Summer Girl“ und „Vitamin“ ebenso nicht fehlen.

Mit „Automaton“ tänzeln Jamiroquai mit einem zeitgemäßen Update ihrer selbst lässig in die 10er Jahre, ohne die eigene DNA zu verraten. Aufgabe souverän gelöst.

Tracklisting

  1. Shake It On
  2. Automaton
  3. Cloud 9
  4. Superfresh
  5. Hot Property
  6. Something About You
  7. Summer Girl
  8. Nights Out In The Jungle
  9. Dr Buzz
  10. We Can Do It
  11. Vitamin
  12. Carla