James Blake – Playing Robots Into Heaven

In Reviews von Eric

Wo James Blake auf seinem vorherigen Album so offensiv mit dem Pop flirtete wie noch nie, kehrt der Engländer mit seiner sechsten LP teilweise zum Sound seiner früheren Tage zurück. Das heißt: wieder mehr Mut zur klanglichen Leerstelle, die Stimme wieder mehr im Hintergrund und sich nicht über die Instrumentalspuren erhebend, gebrochene Beats und Piano-Loops. So empfängt prototypisch „Asking To Break“. Und so geht es bei „Fire The Editor“ und „If You Can Hear Me“ weiter.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit von „Playing Robots Into Heaven“. Denn genauso verfolgt der Elektro-Romancier das Interesse an HipHop und tanzbaren Beats weiter, die er auf seinen jüngeren Veröffentlichungen entdeckt hat. Vor allem „Big Hammer“ geht als (exzentrischer) HipHop-Track durch. „Loading“ beginnt zwar zurückhaltend, schraubt sich dann aber zu einem Dancefloor-Track empor. Auch „Tell Me“ und „Fall Back“ eignen sich eher zum Bewegen als still in der Ecke Sitzen, mit ihren geschmackvollen Beats und ihrem facettenreichen glitchy Pulsieren.

Mit seinem neuen Album ruft James Blake in Erinnerung, dass er nicht nur als Produzent von Weltstars wie Frank Ocean, Kendrick Lamar oder Beyoncé reüssieren (und Awards einheimsen) kann, sondern auch als Solokünstler seinen eigenen, unverkennbaren Sound erschaffen kann.

Tracklisting

  1. Asking To Break
  2. Loading
  3. Tell Me
  4. Fall Back
  5. He’s Been Wonderful
  6. Big Hammer
  7. I Want You To Know
  8. Night Sky
  9. Fire The Editor
  10. If You Can Hear Me
  11. Playing Robots Into Heaven