Goldie – The Journey Man

In Reviews von Eric

Die Verdienste von Goldie für Jungle sind unbestritten, hat er doch den elektronischen, Breakbeat-basierten Stil aus dem Underground in den Maistream überführt – vor allem in seiner britischen Heimat. Höhepunkt war die Top-Ten-Platzierung seines Albums „Timeless“ im Jahr 1995.

Auch 22 Jahre später hat Goldie noch immer die Ambition, gebrochene Beats als Soundtrack urbaner Gegenwart und Zukunft darzustellen. Und braucht dafür auf „The Journey Man“, seiner ersten längeren Veröffentlichung seit neun Jahren, dann auch gut 100 Minuten. Die meisten Tracks lassen sich als eleganter, polierter Drum’n’Bass ohne die oft enthaltene Aggressivität einordnen. Teilweise begleitet von souligen TripHop-Frauenstimmen, teilweise instrumental und kulminierend in dem fast 20-minütigen „Redemption“.

Anders jedoch als beispielsweise Underworld oder Jamiroquai, die ihren originären Sound behielten, aber zeitgemäß updateten, scheint Goldie immer noch in seinen Soundscapes der 1990er-Jahre gefangen. Zu den aktuellen elektronischen (Gesangs- und) Klangkünstlern von S O H N über Nicolas Jaar und Kelela bis zu Thundercat scheint Goldie weder Bezug oder Zugang noch einen Gegenpol zu finden. „The Journey Man“ ist in seinem Jungle gefangen und dabei so weit weg von heutiger „urbaner“ Musik wie der Amazonas-Regenwald von London. Ein Album für Nostalgiker.

Tracklisting

  1. Horizons
  2. Prism
  3. Mountains
  4. Castaway
  5. The Mirrored River
  6. I Think Of You
  7. I Adore You (Goldie vs. Ulterior Motive)
  8. Run, Run, Run
  9. Redemption
  10. Tu Viens Avec Moi?
  11. The Ballad Celeste
  12. This Is Not A Love Song
  13. The Mirrored River
  14. Triangle
  15. Tomorrow’s Not Today
  16. Truth ft. José James