Frère – Void

In Reviews von Martina

Nur mit seiner Gitarre und einer handvoll Songs stand Alexander Körner unter dem Namen Frère in den letzten Jahren auf Bühnen, mit weniger und mehr Publikum davor. Seine einfühlsamen Songs werden mit einer dünnen Haut skandinavischer Kälte überzogen, die empfindsam erscheint und sich warm in die Herzen einspielt. Was der junge Bochumer drei Jahre im Alleingang fabriziert hat, wird bei „Void“ zu einem Quartett aufgestockt. So bekommt der eigenbenannte Post-Folk durch seine Mitstreiter noch mehr kreative Möglichkeiten, die die vier Musiker wie Brüder miteinander verbinden – Frère eben.

Schon das Intro des Debüts weißt darauf hin, dass die nächsten Stücke nicht in Lautstärke überzeugen, sondern eine fragile Klangwelt langsam und dynamisch zum Blühen erwecken. Die Gitarre lenkt mit dem sanften Einsetzen der Elektronik und den taktbetonten Drums die Melodien im verträumten Pop wie dem Opener und Titelsong „Void“ oder fixiert den ausdrucksvollen Gesang der kleinen erzählerischen Geschichten, die oft sehnsüchtig oder traurig klingen.

Die folkigen Popstücke werden mit dem Beimischen kleiner elektronischen Bestandteile selten hell erleuchtet, dafür an den richtigen Momenten stimmungsvoll dunkel bis bedrohlich markiert. Mit Melancholie geizen die Bochumer nicht, do dass die acht Songs des Erstlings ihren emotionalen Charme voll entfalten und die anfängliche Kälte ein wohlwollendes warmes Gefühl hinterlässt.

Tracklisting

  1. Intro
  2. Void
  3. Book
  4. Ghost
  5. Portugal
  6. Child
  7. Shadow
  8. Trains