Django Django – Off Planet

In Reviews von Eric

Das fünfte Album von Django Django ist ihr bisher experimentierfreudigstes – nicht nur, weil es vorher in vier Teilen in vier EPs erschien und der bandinterne Kreativchef Dave Maclean inhaltlich in Richtung Ufo-Verschwörungstheorien rumspinnen wollte, sondern vor allem, weil im Laufe der 21 (!) Songs gefühlt fast jedes Musikgenre einmal vorkommt. HipHop, Breakbeat, Dance-Punk, Surf-Rock, Afro-Acid, Funk, Psych-Pop, Rave – die (ehemalige?) Indie-Pop-Combo bringt mit diversen Feature-Gästen alles aufs Tapet.

Eine gewisse Geduld beim Hören von „Off Planet“ schadet nicht, denn einige Stücke machen es einem nicht leicht, wie sie aufregungslos spacig dahinfließen – „jeder Song ein (offensichtlicher) Hit“ trifft hier sicher nicht zu. Dafür gibt es für Sound-Nerds einiges zu entdecken, von einer Querflöte über diverse Retro-Synthie-Klänge bis zum Comeback des 00er-Jahre-Indiesternchens Jack Peñate („Torn On The Platform“). Die Zusammenarbeit mit ihm ist auch eines der Highlights der LP, der Disco-Pop von „No Time“ ist hochinfektiös.

Doch hinter den vielen Sounds und Gästen droht das Londoner Quartett zu verschwinden. „Off Planet“ macht mehr den Eindruck einer Produzenten-Platte Macleans als eines Band-Albums. Auch wenn die LP am Ende mit „Slipstream“ und „Gazelle“ nochmal Schwung aufnimmt und für die vorher fehlenden Hooks entschädigt, bleibt am Ende ein zwiespältiger Eindruck.

Tracklisting

  1. Wishbone
  2. Complete Me (feat. Self Esteem)
  3. Osaka
  4. Hands High (feat. Refound)
  5. Lunar Vibrations (feat. Isabelle Woodhouse)
  6. Don’t Touch That Dial (feat. Yuuko Sings)
  7. Back 2 Back (feat. Patience)
  8. Squid Inc.
  9. Come Down
  10. Golden Cross
  11. No Time (feat. Jack Peñate)
  12. A New Way Through
  13. Galaxy Mood (feat. Toya Delazy)
  14. The Oh Zone
  15. Dead Machine (feat. Stealing Sheep)
  16. Dumdrum
  17. Fluxus
  18. Slipstream
  19. Who You Know (feat. Bernardo)
  20. Black Cadillac
  21. Gazelle