Dives – Teenage Years Are Over

In Reviews von Eric

Klar, Dives klingen schon ähnlich wie Gurr. Aber wenn es Drölfzillionen Männer-Rockbands gibt, kann es doch sicher auch eine weitere weiblich besetzte Band geben, die Surf-(Post-)Punk-Indie spielt, oder? Und Viktoria Kirner, Tamara Leichtfried und Dora de Goederen machen das auch sehr charmant.

Zusammen mit Wolfgang Möstl von Mile Me Deaf, der die Platte produzierte, entwickelt das Trio aus Wien auf seinem Debütalbum einen direkt-kompakten Sound, der sich LoFi-Rumpeligkeit erlaubt, die aber nicht auf Kosten der Eingängigkeit geht. Bass und Schlagzeug geben einen dynamischen Rhythmus vor, zu der die Gitarre schmissige Surf-Rock-Riffs spielt. Das klingt dann im Ergebnis forsch wie bei „Chico“, dunkel-neblig wie bei „Waiting“, nach großer Post-Punk-Ballade bei „Stay Right Here“ oder treibend bei „Pumpkin“. Auch das Cover „Looking for A Fight“ ihrer Punkrock-Helden Bleached meistern die Musikerinnen souverän.

Der melodische Gesang wird ein- und mehrstimmig vorgetragen, wobei letzteres vor allem die Refrains catchy macht. Die dazugehörigen Texte sind selbstbewusst und selbstbestimmt, ohne falsche Scheu vor einer klaren Meinung. „Chico“ etwa ist eine Ansage an Sexisten und Mansplainer: „You feel uncomfortable with every word I say, I like it best when you keep your hands away.“

Dives haben sowohl den Stil als auch die Attitüde, das aus dieser Band etwas Großes werden kann.

Tracklisting

  1. Chico
  2. Waiting
  3. Heads
  4. Stay Right Here
  5. Tomorrow
  6. Dear Lavender
  7. Pumpkin
  8. Looking for A Fight
  9. Nightdrive
  10. Drinking Paradise