Crucchi Gang – Fellini

In Reviews von Eric

Die Crucchi Gang geht in die zweite Runde, um die amore der Deutschen zu Italien wieder in eine musikalische Liebeserklärung zu übersetzen. Das im wahrsten Sinne des Wortes, denn wie schon auf dem Debütalbum interpretieren wieder deutschsprachige Künstler*innen ihre eigenen Songs auf Italienisch.

Den Anfang macht allerdings der Capo und Übersetzer des Projekts, Francesco Wilking (Die Höchste Eisenbahn), mit seiner Auslegung von Joachim Witts NDW-Klassiker „Der goldene Reiter“. Sein „Cavaliere d‘argento“ (also Silber, nicht Gold!) klingt deutlich wärmer, aber auch lässiger als das teutonisch-kühle Original, und steht damit exemplarisch für die weiteren Interpretationen auf „Fellini“ (natürlich eine Verneigung vor dem großen italienischen Regisseur): Wer hätte gedacht, dass der heilige Ernst von Tocotronic einmal im üppigen Ennio-Morricone-Sound erklingt? Dass Jeremias durch die Italo-Disco schwofen? Oder dass Tristan Brusch den Cantautore gibt?

Natürlich ist der effetto sorpresa, der Überraschungseffekt, beim zweiten Streich der Crucchi Gang nicht mehr gegeben, da die Hörer*innen wissen, was sie erwartet. Aber „Fellini“ macht trotzdem große Lust auf dolce vita, auf einen Negroni an der Bar oder ein gelato im lido. Bravo a tutti!

Tracklisting

  1. Francesco Wilking – Cavaliere d‘argento
  2. Antje Schomaker – Tempo sprecato
  3. Tristan Brusch – L’altra meta
  4. Lina Maly – Quello che sei
  5. Jeremias – Mi piace
  6. Tocotronic – In dubbio per il dubbio
  7. Die Höchste Eisenbahn – Lisbeth
  8. Maike Rosa Vogel – Cinque minuti
  9. Dota – Per l’universo
  10. Francesco Wilking – Buonanotte amici