Bleachers – Bleachers

In Reviews von Eric

Es kennen wahrscheinlich deutlich mehr Menschen Jack Antonoff als Co-Songwriter und Produzenten von Taylor Swift als als Frontmann der Band Bleachers. Diese ist mit dem selbstbetitelten Werk bereits bei Album Nummer vier angelangt, das durch Antonoffs Swift-Connection vermutlich viel mehr Aufmerksamkeit erhalten wird als die LPs vorher.

Dass Antonoff auch für die Bleachers Songs mit Hitpotenzial fabrizieren kann, zeigte schon die Vorab-Single „Modern Girl“ – ein infektiöses Saxofon trifft auf Springsteen-Gitarrenriffs und treibende Drums, fertig ist der Ohrwurm. Davon folgen auf „Bleachers“ noch ein paar, das so heißt wie die Band, weil diesmal diese und eine große Lebensbejahung im Mittelpunkt der Platte stehen. Die vorherigen Alben drehten sich alle um den frühen Tod von Antonoffs Schwester.

Besonders herzig sind die beiden Lovesongs „Tiny Moves“ und „Isimo“, die seiner Frau, der Schauspielerin Margaret Qualley, gewidmet sind – der erste ein kleiner Indie-Pop-Edelstein, der zweite eine wolkige Synthieballade. Der Mann aus New Jersey baut – ganz Produzent – in viele Stücke kleine, aber signifikante Klänge ein, bei denen das Ohr hängen bleibt, z.B. der dängelnde Bass bei „Jesus Is Dead“ oder die leicht verstimmt wirkende Akustikgitarre bei „Woke Up Today“. Bei „Alma Mater“ singt zudem Lana Del Rey mit, die dem skizzenhaften Track das gewisse Etwas verleiht.

Jack Antonoff und die Bleachers zeigen sich auf dem Album als Pop-Cleverle, die sich ungern kategorisieren lassen wollen. Dadurch fehlt es der LP etwas an Stringenz, aber die Songs an sich überzeugen.

Tracklisting

  1. I Am Right On Time
  2. Modern Girl
  3. Jesus Is Dead
  4. Me Before You
  5. Alma Mater
  6. Tiny Moves
  7. Isimo
  8. Woke Up Today
  9. Self Respect
  10. Hey Joe
  11. Call Me After Midnight
  12. We Are Going To Know Each Other Forever
  13. Ordinary Heaven
  14. The Waiter