beabadoobee – This Is How Tomorrow Moves

In Reviews von Eric

Normalerweise betreut Produzentenlegende Rick Rubin ältere, männliche Rockmusiker, die nach einem Karriereknick ein bisschen Klanghilfe brauchen (Johnny Cash, Metallica, The Strokes). Dass er jetzt mit der aufstrebenden Gen-Z-Indiemusikerin Beatrice Kristi Laus alias Beabadoobee zusammenarbeitet, ist also ungewöhnlich. Aber macht am Ende doch Sinn, weil die Beiden auf dem dritten Album der Londonerin den Sound entwickeln, der ihr zum endgültigen Durchbruch in den Mainstream verhelfen sollte.

Sie spielt auf „This Is How Tomorrow Moves“ weiter den charmant-schrammeligen 90s-Low-Fi-Rock, den man von ihren vorherigen Platten kannte. Aber es sind vor allem die für sie neuen Klänge, die auf der LP herausstechen: „One Time“ zeigt deutliche Beatles-Anleihen, der mit Klavier angereicherte Folk von „Real Man“ klingt wie aus einer lockeren Jam-Session. Komplett im Mittelpunkt steht das Klavier bei „Girl Song“, einer balladesken Kontemplation über die eigenen Unzulänglichkeiten. Und „Beaches“ verströmt die Wärme von kalifornischem Rock der 70er.
Dazu zeigt sie sich in ihren Texten gereift und selbstkritisch: „Ob es nun ein Kindheitstrauma oder Beziehungsprobleme sind, es gehören immer zwei dazu, um Tango zu tanzen“, wie sie sagt.

Beabadoobee fängt die Umwege zum eigenen erwachsenen Selbst mit nachvollziehbarer Offenheit ein und kleidet sie in abwechslungsreiche, wirkungsvolle Songs.

Tracklisting

  1. Take A Bite
  2. California
  3. One Time
  4. Real Man
  5. Tie My Shoes
  6. Girl Song
  7. Coming Home
  8. Everseen
  9. A Cruel Affair
  10. Post
  11. Beaches
  12. Everything I Want
  13. The Man Who Left Too Soon
  14. This Is How It Went