Amy Shark – Cry Forever

In Reviews von Wolf

Es gibt sie tatsächlich noch: die Geschichten von den enthusiastischen Mädchen, die jahrelang neben ihrem Job am Traum der Musik festhalten, sich aschenputtelmäßig durch Bars und Kaschemmen spielen, und dann irgendwann tatsächlich entdeckt werden und groß rauskommen. So geschehen bei Amy Shark. 2017 spielte sie noch in Clubs mit maximal 200 Besuchern, doch dank ihres Hits „Adore You“ waren es ein Jahr später schon 1000er Locations. Zumindest hier bei uns. In ihrer Heimat Australien ist sie längst ein Platinplatten verkaufender, stadionfüllender Star der inzwischen mit Travis Barker, Keith Urban und Ed Sheeran im Studio steht.

Nun soll die Erfolgsgeschichte mit Album Nr. 2 fortgeschrieben werden. Das Mädchen, das selbst ganz überwältigt von seinem plötzlichen Erfolg war, ist nun deutlich selbstbewusster und geht in seinen Songs noch mehr in die Tiefe, als das vorher schon der Fall war. Meist geht es darin trotzdem um die Liebe, unter anderem aber auch um die Veränderungen, die sie in den letzten Jahren erlebt hat, was in dem sehr mitnehmenden Song „Amy Shark“ gipfelt, in dem sie ihren leiblichen Vater, der sich nie für sie interessiert hat, darum bittet, sie auch jetzt in Ruhe zu lassen.

Amy Sharks Lieder sind persönlich und echt. Nicht immer positiv, aber immer voller Energie und Kampfgeist (bis auf das mit Keith Urban, das ist einfach nur schmalzig). Eigentlich sind es einfache Lagerfeuer-Gitarrenlieder, die durch simple, clevere Arrangements drumherum und teilweise unterschwellige HipHop-Anleihen zu großen Kunstwerken werden.

Diese Platte sollte man sich höchstens einmal anhören. Dann kann man sie vielleicht noch als nette Popmusik abtun. Nach dem zweiten Hören wird man ihr mit Sicherheit verfallen.

Tracklisting

  1. The Wolves
  2. Everybody Rise
  3. Worst Day Of My Life
  4. C’MON (feat. Travis Barker)
  5. All The Lies About Me
  6. Miss You
  7. Love Songs Ain’t For Us (feat. Keith Urban)
  8. I’ll Be Yours
  9. You’ll Never Meet Anyone Like Me Again
  10. That Girl
  11. Lonely Still
  12. Baby Steps
  13. Amy Shark