Amour Vache – Amour Vache

In Reviews von Martina

Für eine Sache können sie sich nicht entscheiden, müssen sie sich auch nicht. Alles, was dem Düsseldorfer Kollektiv Amour Vache künstlerisch wichtig ist, wird auf dem selbtbetitelten Debüt verarbeitet. Auch wenn es durch die Boxen nicht sichtbar wird, gehört auch Tanz/Performance sowie eine Bildpräsentation zum guten Ton aus Wort und Klang dazu. So wird jedenfalls die Kunst der Vier vor Publikum mit allem Drum und Dran vervollständigt.

Das Album „Amour Vache“ ist eine große musikalische Spielwiese, ein Genre-Mixtape: niemand kann vorher sehen, was als nächstes passiert. Von Rock bis Reggae ist alles vorhanden. Zuerst gleitet die Musik eingängig, poppig dahin. Der harmonische Sound hält in „Robot“ allerdings nicht bis zum Ende durch. Die sanfte Linie wird kurzerhand mit wütendem Gesang und der Stromgitarre durchbrochen. Die Gefühlsausbrüche der Stimme schwanken ebenso wie die Instrumente. Der Anfang ist gemacht, um den Hörer die Richtung zu weisen, die sich stets dreht und wendet.

Akustisch mit melodisch angeglichener Stimme zeigt sich „Holiday Season“. Noch melodiebenebelt, reißt der schreiende Gesang im nächsten Zwei-Minuten-Track „All The Creatures Great And Small“ kurz und laut aus dem wohligen Stimmungsgefühl. Was harmonisch beginnt, endet meist gegensätzlich, so wie „Circles“, das seinen ebenen new-wavigen Charme mit dem Schrabbeln der Gitarren beendet.

Doch das ist immer noch nicht alles, was Amour Vache zu bieten haben! Die Sonne Jamaicas bringen sie mit den Reggae-Klängen von „Hard To Find“ mit auf das kunterbunte Debüt. Die Band nutzt die Vielseitigkeit der Musik voll aus und am Ende ist es nicht leicht zu entscheiden, welche Stilrichtung, welcher Song der Favorit aus dem Dutzend ist.

Tracklisting

  1. Robot Rover
  2. Circles Become Squares
  3. The Holiday Season
  4. All The Creatures Great And Small
  5. Hard To Find
  6. Better Shape
  7. Clifford Stillwell
  8. Never Change
  9. Death Pop
  10. Tell Me How
  11. XY