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Release-Datum: 26.09.25
Label: CitySlang
Format: Album
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Fast hätten Sprints mich gekriegt! Der Opener ihres zweiten Albums klingt zurückhaltend, mit viel Hall spielen anfangs nur Schlagzeug und Bass ganz zurückhaltend, später kommt eine jaulende Gitarre hinzu, wie ein Wolfsruf in der Ferne. Und Frontfrau Karla Chubb singt so bedacht, dass es an ein Flüstern grenzt. Unwillkürlich frage ich mich, wo sie hin ist, die düstere, laute Wut, die das Debüt „Letter To Self“ so großartig gemacht hat?
Aber dann tritt die Band Mitte des zweiten Songs aufs Gaspedal und nimmt den Fuß nicht mehr herunter. In einer Mischung aus persönlichem und politischem Aufruhr reagiert das irische Quartett mit kloppenden Drums, stoischem Bass und messerscharfen Gitarren auf den Mist, den man zurzeit ertragen muss: Krieg in Nahost, Waldbrände in Los Angeles, Trumps Executive Order, die die Rechte von Trans-Personen schneidet. Und beim persönlichen Scheiß ist man noch gar nicht angekommen. Chubb ist dabei konstant auf 180, ihr raues Organ ist das Zentrum im (post-)punkigen Strudel.
Der Zorn wirkt dabei nicht aufgesetzt, sondern jederzeit fühlbar, was nicht nur am punktgenauen instrumentalen Vortrag, sondern auch den aus dem Herzen sprechenden Lyrics liegt. Somit schaffen Sprints einen würdigen Nachfolger ihres Erstlings.
Tracklisting
- Abandon
- To The Bone
- Descartes
- Need
- Beg
- Rage
- Something’s Gonna Happen
- Pieces
- Better
- Coming Alive
- Desire
