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Release-Datum: 11.07.25
Label: Domino
Format: Album
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Mit nur einer LP haben sich Rhian Teasdale und Hester Chambers alias Wet Leg auf die musikalische A-Liste katapultiert – hohe Charts-Plätze, zwei Grammys, zwei Brit Awards und mehr als eine halbe Milliarde Streams inklusive. Dieser Erfolg machte das mythologisch schwierige zweite Album für das Duo von der Isle of Wight gewiss nicht leichter. Um es anzugehen, wählten sie einen gemeinschaftlichen Ansatz – zusammen mit ihrer Live-Band und Produzent Dan Carey zogen sie sich an die englische Ostküste zurück, um tagsüber Songs zu schreiben und nachts Horrorfilme zu gucken (und offenbar die Vorteile von Feuchtigkeitscreme zu entdecken).
Die Songs von „Moisturizer“ sind stachliger, schmieriger und sexier als beim Vorgänger. Sie zeigen eine selbstbewusste Evolution von Wet Leg, die dummen Typen einen mitgeben wie beim mit Rockismen spielenden „Catch These Fists“: „I know all too well just what you’re like, I don’t want your love, I just wanna fight“. Sich aber genauso Liebeserklärungen trauen bzw. sie herausbrüllen wie bei „Pond Song“: „Deep! In! Love!“. Aber Schmalzverdacht kontert die Band mit sehr englischem Humor wie bei „Don’t Speak“: „We go together like salsa and Doritos.“ Musikalisch sind sie allerdings eher amerikanisch inspiriert, genauer von 90s-Indie-Rock à la Breeders und Pixies mit schrammeligen Gitarren und abrupten Dynamikwechseln.
Wet Leg klingen auf „Moisturizer“ wie eine Band, die man zufällig im Proberaum mitgeschnitten hat und die beim Spielen viel Spaß hat – angetrieben von der unbändigen Energie einer frischen Liebe, gesundem Sarkasmus und dem druckresistenten Selbstbewusstsein des vorherigen Erfolgs.
Tracklisting
- CPR
- Liquidize
- Catch These Fists
- Davina McCall
- Jennifer’s Body
- Mangetout
- Pond Song
- Pokemon
- Pillow Talk
- Don’t Speak
- 11:21
- U And Me At Home