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Release-Datum: 06.06.25
Label: Rough Trade
Format: Album
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Was man vom ersten Pulp-Album seit 24 Jahren erwarten kann, dazu ließen die beiden Vorab-Singles unterschiedliche Schlüsse zu. Während „Spike Island“ aus einem guten Grund-Groove (zu) wenig macht und sich über fast fünf Minuten ein wenig schleppt – das hätten die qua Songtitel hofierten Stone Roses wahrscheinlich besser hinbekommen –, ist „Got To Have Love“ eine brillante Disco-Nummer, mit ebenso viel Soul wie Glam.
Insgesamt ist „More“ ein (überraschend) gutes Album geworden, das mit manchem musikalischem Einfluss – französischem Chanson, Spoken-Word-Passagen – zwar ein wenig die Geduld der Zuhörenden strapaziert, aber dann doch mit 70s-Pop oder einem hymnischen Refrain die Kurve kriegt. Der unvergleichliche Stil von Frontmann Jarvis Cocker, seine Weisheiten über die Dinge des (mittelalten) Lebens – Ehe, Scheidung, Elternschaft, Verlust, nachlassende Libido – als Mischung aus Philosophieprofessor und Thekenphilosoph mitzuteilen, war in den 90ern unerreicht und erweist sich heute als zeitlos.
„You’ve gone from all that you could be to all that you once were“, singt Cocker in „Slow Jam“ halb ironisch, halb resigniert. Pulp zeigen mit „More“ allerdings, dass sie 2025 weit mehr sind als ein lahmer Aufguss vergangener Tage.
Tracklisting
- Spike Island
- Tina
- Grown Ups
- Slow Jam
- Farmers Market
- My Sex
- Got To Have Love
- Background Noise
- Partial Eclipse
- The Hymn Of The North
- A Sunset