Subterfuge – Dots.

In Reviews von Wolf

Subterfuge gehörten in der deutschen Indie-Welle der 00er Jahre zu einem festen Bestandteil. Obwohl sie irgendwie nicht wirklich groß rauskamen, waren sie immer mit dabei, zwischen Slut, Virgina Jetzt!, Readymade oder Samba. Klassisch gestartet als Schülerband, tourten sie durch die kleinen und etwas größeren Clubs und verbreiteten gute Laune und Aufbruchstimmung.
2007 ließ man die Band aber erstmal ruhen und kümmerte sich um andere Dinge. Doch vor drei Jahren kamen sie wieder zusammen, veröffentlichten zunächst eine B-Seiten-Compilation, begannen aber auch mit der Arbeit an neuem Material, das nun erscheint.

Schon damals gehörten Subterfuge eher zur melodiösen denn zur rockigen Abteilung der Szene. In dieser Hinsicht sind sie sich treu geblieben, auch wenn sie frisurentechnisch nun eher an Right Said Fred erinnern. Wo andere Bands mit dem Alter ruhiger (und damit häufig auch langweilig) werden, haben Subterfuge mehr Substanz gewonnen. Die Songs sind ausgefeilter und größer arrangiert, wozu die gereiftere Stimme sehr gut passt.

Auch „Dots.“ wird ihnen wahrscheinlich leider nicht zum Durchbruch verhelfen. Dafür ist die Platte zu entspannt. Einen großen Hit enthält sie nicht. Dafür aber viele großartige Songs und harmonische Melodien im Geiste der 60er und 70er Jahre, die den Vergleich mit den Beatles nicht zu scheuen brauchen. Reflektiert und ernst, aber auch mit gutem Witz, haben sie ohne angestrengt zu wirken ein Album produziert, das man getrost als ein ehrliches Highlight im Rummel der sonst oft überbordenden Popmusik beschreiben kann.

Einen Besuch eines der anstehende Konzerte (zum Beispiel am 11./12.03. im Berliner Posh Teckel, präsentiert von Soundmag.de) ist dringend anzuraten.

Tracklisting

  1. Licentiousness
  2. Stephanie Said
  3. The Snake Wife
  4. Margarine
  5. Why Do I Always Fail To Win
  6. The Good Good
  7. There Is A Light
  8. What I Have To
  9. 781
  10. Vacant Lots
  11. Four Slice Toaster
  12. Little I Know