St.Michael Front – Schuld und Sühne

In Reviews von Martina

Dass nach dem Debüt „End Of Ahriman“ noch was kommt war klar. Aber für beide Seiten hat es ein wenig länger gedauert als gewollt. Ob ein Jahr Warten nun lang ist oder nicht, hängt von der Einstellung des Betrachters ab. Jedenfalls sind die News aus dem Frühjahr 2021, zum Labelwechsel und dem zweiten Album nicht mehr so ganz so new, aber schließlich wieder aktuell.

Damit am Ende alles rund ist, wird Freitag der 13. als passendes Veröffentlichungsdatum für „Schuld und Sühne“ gewählt. Mit „Wir sehen uns wieder“ hat die St. Michael Front ein neues Stück ihres selbsternannten Apokalypse-Schlagers vorausgeschickt, um auf eine kleine Änderung aufmerksam zu machen. Vielleicht würde es cooler klingen, aber englischsprachige Texte gibt es auf dem neuen Album des Duos nicht zu hören.

Etwas gewöhnungsbedürftig klingt der deutschsprachige Gesang zum Neofolk-angelehnten Sound schon. Die Songs mit Endzeit-Flair über Rache und Hoffnung auf Erlösung etwa werden gleich mit „Knochen und Blut“ emphatisch mit einer dicken Schicht Pauken und Trompeten eingeläutet. Bei dem darauffolgenden „Ende der Zeit“ klingt es nicht sehr nach Weltuntergangsstimmung, sondern eher nach einem fröhlichen Marsch zum letzen Gefecht.

Minimierter Klang ist für den Zweitling der St. Michael Front nur selten vorgesehen. „Niemand“ ist so ein Stück, in dem die Instrumente leise den Hintergrund zu dezenter Stimme füllen. Knapp 40 Düsterklang- Minuten werden meist in pompöser Dramaturgie mit Akustikgitarre, Synthies oder Konservenorchester wulstig aufgebaut. Etwas weniger würde dem Gesamtwerk des genrekonfusen Klangbildes nicht schaden. Aber bei Kunst ist nunmal alles erlaubt.

Tracklisting

  1. Knochen & Blut
  2. Ende Der Zeit
  3. So Weit Nach Draussen
  4. 1000 Namen
  5. Dunkelheit
  6. Schwarzer Engel
  7. Niemand
  8. Keine Helden
  9. Wir sehen Uns Wieder