SIND – Kino Kosmos

In Reviews von Wolf

SIND sind zurück und haben sich wieder verändert. Das Konzept der klassischen Band ist für sie passé. Stattdessen sehen sich alle wechselnden Beteiligten der Schöpfung ihrer Musik als Kollektiv oder Familie, was auch das Thema der neuen Platte ist.

Dass sich die Musik dadurch groß verändert hat, kann man nicht sagen. Dass sie immer noch groß sind dafür schon. Groß im Ausdrücken des alltäglichen Scheiterns und Zweifelns und doch voller Glück und Zufriedenheit.

Auf diesem, sozusagen, Konzeptalbum suchen sie sich bestimmte Orte und verbinden diese mit persönlichen Erinnerungen aus der Vergangenheit, aber auch mit aktuellen Themen wie Entfremdung durch virtuelle Nähe und Stadtflucht bis zu Visionen auf das, was noch kommen mag. Das Erinnern gelingt ihnen dabei besser als Pläne zu schmieden. Denn mit fortlaufender Spielzeit des Albums richtet sich der Blick über die Gegenwart in die Ferne und wird damit auch immer kitschiger und plakativer. Besonders am Ende, wenn Sänger Hannes Husten über die Zukunft seines Kinds und der Menschheit sinniert. Zwischendurch bringen sie mit „Erlend“ wohl noch jeden Germanisten auf die Palme.

Trotzdem lohnt sich ein Besuch bei der buckligen Verwandtschaft allemal.

Tracklisting

  1. Karlshorst
  2. Café Miami
  3. Kino Kosmos
  4. Templin
  5. Warschau
  6. Was Besonderes
  7. Deine Likes
  8. Savoy
  9. Erlend
  10. Nordsee
  11. Warschau live (Blackbird Music Studio Session)
  12. Weißt Du