Sam Fender – People Watching

In Reviews von Eric

Mit nur zwei Alben ist Sam Fender zum größten Rockstar Großbritanniens geworden (zumindest zum größten unter 40). Ganz wie sein großes Vorbild Bruce Springsteen bespielt der Mann aus Newcastle inzwischen Stadien. Und genau wie The Boss ist Fender dann am stärksten, wenn er sozialrealistische Lyrics in riesigen Hymnen aufgehen lässt, zu denen man aus voller Kehle mitsingen kann, die aber auch zum Nachdenken anregen.

Doch auch in den ruhigeren, persönlichen Songs seiner dritten LP weiß der Engländer zu überzeugen – bei der Erinnerung an seine Großeltern („Remember My Name“) oder der Beziehungsanalyse (Arm’s Length“) wirkt er näher bei seinen Hörer*innen, auch weil der Pathos der Musik gedimmt wird. Aber genauso gibt es natürlich die Stadionrocker mit treibenden Gitarren, donnergrollenden Drums und der unvermeidlichen Saxofon-Einlage, prototypisch im Titelstück vorgeführt; aber er variiert auch, etwa im Ryan-Adams-meets-The-Verve-Song „Chin Up“ oder der Fleetwood-Mac-Hommage „Crumbling Empire“.

„I don’t wear the shoes I used to walk in“, singt Sam Fender an einer Stelle. Und natürlich hat er sich als Rockstar von seinem Working-Class-Background weit entfernt. Dass er sich trotzdem noch dieses Sentiment für „seine Leute“ bewahrt hat, das zeigt „People Watching“ sehr klar. Und noch mehr wird es sich im Sommer zeigen, wenn wieder Tausende seine Songs mitsingen.

Tracklisting

  1. People Watching
  2. Nostalgia’s Lie
  3. Chin Up
  4. Wild Long Lie
  5. Arm’s Length
  6. Crumbling Empire
  7. Little Bit Closer
  8. Rein Me In
  9. TV Dinner
  10. Something Heavy
  11. Remember My Name