Rhye – Home

In Reviews von Eric

Das neue Album von Rhye ist nicht nur wegen des Titels das richtige Album zum coronabedingten Stubenhocken. „Intro“ wie „Outro“ werden vom Danish National Girl’s Choir bestritten und geleiten mit sakralem Gesang sanft ins „Home“ hinein und wieder hinaus. Drinnen kann man es sich mit einer anheimelnden Mischung aus warmen Beats, orchestralen Schnörkeln, Synthie-Ornamenten, verführerischen Pianospuren, sanft gezupften Gitarren und Rhyes außergewöhnlichem Falsettgesang gemütlich machen.

Der kanadische Singer-Songwriter und Multi-Instrumentalist, mit bürgerlichem Namen Michael Milosh, bedient sich genüsslich an einer reichhaltigen Palette an schimmernden, geschmackvollen Sounds, die durch den zwischen Luftigkeit und Verdichtung pendelnden Mix von Produzent Alan Moulder (u.a. Nine Inch Nails, Interpol) noch eine Extraschicht Politur erhalten. Bei „Need A Lover“ agiert Rhye überraschend reduziert, während „Black Rain“ mit einem forscheren Drum-Beat und Handclaps Richtung Disco schielt. Der Rest bewegt sich auf dem angenehmen Median zwischen Down- und Midtempo.

„Home“ eignet sich perfekt zum Cocooning: vom Blättern im Manufactum-Katalog auf der Couch kann man in seinen Merino-Socken in die Küche tänzeln, um sich einen Earl Grey aufzugießen. Wagemutige gönnen sich einen kleinen Whisky dazu. Und schnippen lässig zur Musik mit.

Tracklisting

  1. Intro
  2. Come In Closer
  3. Beautiful
  4. Safeword
  5. Hold You Down
  6. Need A Lover
  7. Helpless
  8. Black Rain
  9. Sweetest Revenge
  10. My Heart Bleeds
  11. Fire
  12. Holy
  13. Outro