Moby – All Visible Objects

In Reviews von Wolf

Von Moby haben wir schon so Einiges gehört. Nach ersten Erfolgen mit Rave- und Ambient-Tracks Anfang der 90er und einem Punk/Hardcore-Album über Tierrechte, folgte 1999 sein electrogrooviges Album „Play“, welches ihm allerdings erst ein Jahr später zum kommerziellen Durchbruch verhalf.

Obwohl er gerne weiter experimentiert hätte, ließ er sich überreden, diesen Stil, den seine Fans so lieben, weiter zu verfolgen. Das lief eine Zeit lang gut, bis er seinen Sound wieder mit Gitarren ergänzte. Dies führte aber zu einem eher bedeutungslosen Poprock, für den sich auch harte Fans nicht mehr wirklich interessierten. Nach seinem letzten 2018er-Album (was sich wieder mehr am Klang der 2000er-Platten orientierte), machte Moby hauptsächlich von sich reden, indem er sich großflächige Veganer-Slogans auf Gesicht, Hals und Arme tätowieren ließ. Die gesamten Einnahmen seines neuen Albums sollen daher auch diversen Tierschutzorganisationen gespendet werden.

Dieses geht nun folgerichtig noch einen weiteren Schritt zurück in die Rave-Phase. In Anlehnung an seinen ersten Undergroundhit „Go“ eröffnet er das Album mit einem herzhaften „Yeah Oh“. Darauf folgt ein für ihn klassischer Ambient-Track (ein Roxy-Music-Cover), der durch den eher störenden Gesang von Mindy Jones leider nur noch kitschig wirkt. Weiter geht die Berg- und Talfahrt mit immer wieder wechselnden ruhigeren, auch mal funkigen Songs und Dance-Krachern, die mal an Faithless oder sogar KLF, im schlimmsten Fall aber auch an Avicii erinnern. Auch die Moby-typischen Synth-String-Flächen sind wieder dabei. Gegen Ende grüßt er nochmal mit einem relaxt groovenden „Yeah“, bevor er den Ausflug in alte Zeiten mit dem getragenen Piano-Titeltrack „All Visible Objects“ ausklingen lässt.

Wirklich Neues hören wir von Moby hier leider nicht, und es wirkt alles ein bisschen zusammengewürfelt, aber die Rückbesinnung auf anfängliche Stärken steht ihm gut zu Gesicht.

Tracklisting

  1. Morningside
  2. My Only Love
  3. Refuge
  4. One Last Time
  5. Power Is Taken
  6. Rise Up In Love
  7. Forever
  8. Too Much Change
  9. Separation
  10. Tecie
  11. All Visible Objects