Little Reader – The Big Score

In Reviews von Eric

Kate Tucker und Ross Flournoy (The Broken West, Apex Manor) sind zwei talentierte Songwriter, die allerdings seit Beginn ihres musikalischen Schaffens eher unter dem Radar flogen. Die beiden haben sich nun als Little Reader zusammengetan – ein „zufälliges Kind der Liebe“, wie es die Band beschreibt.

Ihrem Debütalbum „The Big Score“ merkt man die klassische Songwriting-Schule an, der die beiden US-Amerikaner entstammen – nicht umsonst haben sie Nashville, Tennessee als ihre Basis erkoren. Auch wenn es einige Synthesizer-Parts gibt, hören diese sich mehr nach New Order oder Depeche Mode an denn nach S O H N oder The xx. Eine gewisse Verhaftetheit in den 80er-Jahren klingt direkt im ersten Song „Speed Of Light“ an, der durch seine Dreampop-Melodie angemessen verträumt ist. Diese Leichthändigkeit zieht sich als roter Faden durch den Rest des Albums, die man aber nicht mit Plattheit verwechseln sollte. Dazu ist allein der Gesang von Tucker (und manchmal Flournoy) zu gekonnt, zu treffend phrasiert. Und auch die Texte sind nicht so sonnig, wie die Musik dem Hörer einredet. Zur luftig-flotten Melodie von „Burn Eternal“ etwa singt Tucker: „If you walk away, you’ll have a hole inside your heart, just like one in mine you made.“

Der ganz große Wurf, wie der Titel suggeriert, ist „The Big Score“ zwar nicht, dafür fehlen ein paar offensichtliche Hits. Aber trotzdem ein kleines, feines Album von zwei feinen Musikern.

Tracklisting

  1. Speed Of Light
  2. Running Toward The Sun
  3. Burn Eternal
  4. Give It
  5. Light As A Feather
  6. Disappearing One
  7. Love Lust Life
  8. Strange Lightning
  9. Best Regret
  10. Here Forever