Lauren Mayberry – Vicious Creature

In Reviews von Eric

Lauren Mayberry kennt man vor allem als Sängerin der Elektro-Pop-Band Chvrches. Auf ihrem ersten Soloalbum ist sie vor allem von Y2K-Girlgroups wie All Saints und Sugababes inspiriert, sie knüpft zudem in ihren persönlichen Texten über Sexualität und Empowerment an die Ikonen ihrer Jugend (Tori Amos, Fiona Apple) an.

Obwohl Chrvrches durchaus eine progressive Agenda hatten, fühlte sich die Britin nach eigener Aussage mit ihren männlichen Bandkollegen nie hundertprozentig wohl, woraus die Idee einer Soloplatte entstand: „So sehr meine Zeit mit der Band auch immer von einem feministischen Narrativ untermauert war, so sehr fühlte sich meine Rolle an, als ginge es mehr darum, mich anzupassen, als die Konversation anzuführen, und ich fragte mich, wie es für mich aussehen würde, unter anderen Umständen Musik zu kreieren.“ Was sie aber nicht daran hinderte, für „Vicious Creature“ mit männlichen Produzenten wie Greg Kurstin oder Tobias Jesso Jr. zusammenzuarbeiten.

Mayberry gelingt es mit Stücken wie „Something In The Air“ oder „Change Shapes“ tatsächlich, den eingängigen Girl(group)-Sound von vor 25 Jahren einzufangen – bei „Anywhere But Dancing“ erkennt man erst nach zweimaligem Hinhören, dass der Song nicht von Avril Lavigne stammt. Genauso ist aber die Cheesiness bei „Crocodile Tears“ oder „A Work Of Fiction“ nicht weit, so dass Mayberrys erster Soloausflug nicht gänzlich überzeugen kann.

Tracklisting

  1. Something In The Air
  2. Crocodile Tears
  3. Shame
  4. Anywhere But Dancing
  5. Punch Drunk
  6. Oh, Mother
  7. Sorry, Etc
  8. Change Shapes
  9. Mantra
  10. A Work Of Fiction
  11. Sunday Best
  12. Are You Awake?