IAMJJ – Bloody Future

In Reviews von Eric

Eine Stimme wie ein Donnergrollen. Der dänische Musiker IAMJJ beeindruckt auf seinem Debütalbum „Bloody Future“ mit einem durchdringenden Bariton, der im Gehörgang haften bleibt. Kein Wunder, dass der 24-Jährige als wichtigste Inspirationsquellen Tom Waits, Nick Cave und Leonard Cohen anführt – also Sänger mit ähnlich dunkler Simmfärbung. Und auch deren Vorliebe für existenzielle Themen von Leben und Tod ist IAMJJ auf seinem Erstling gefolgt. „Ich will entschiedene Musik machen“, erklärt er. „Die Leute sollen sie entweder haben wollen oder sie verbrennen wollen.“

„Bloody Future“ führt häufig in düstere und dramatische Gefilde, die Texte umkreisen Themen wie Tod, Zweifel, Bedauern und die verhüllende Fassade, hinter der all das stattfindet. Musikalisch zeigt sich IAMJJ dabei vielseitig. Der Titeltrack entfaltet sich als Americana-Track, der mit modernen Produktionsmitteln gepimpt wurde. „You In My Arms“ erinnert an den dramatischen Pop von London Grammar, der zwischen Reduktion und Opulenz pendelt. „Bomay Roof“ könnte ein Stück von The xx sein, wenn diese sich mal etwas gehen lassen. „China“ und „If I Took You To The Ocean“ sind klassische Singer/Songwriter-Stücke. „Different Kind Of Blues“ wiederum erinnert an den nächtlichen Alt-R´n´B von S O H N.

„Bloody Future“ erscheint an einigen Stellen etwas überproduziert, etwas weniger Loudness und weniger Tonspuren wären IAMJJs Existenzialismus wohl eher gerecht geworden. Nichtsdestotrotz hat der Däne ein unbestreitbares Talent, düstere Sounds mit Eingängigkeit zu verbinden. Und dann ist da ja noch diese Stimme.

Tracklisting

  1. Clyse
  2. Bloody Future
  3. You In My Arms
  4. Bomay Roof
  5. Homer
  6. China
  7. Different Kind Of Blues
  8. If I Took You To The Ocean
  9. Super Hero Eva
  10. Supersonic
  11. Lion Of The Beach
  12. Truckers
  13. Susie May