Ekki Maas – Soloalbum

In Reviews von Wolf

Seit 51 Jahren macht Ekki Maas Musik. Rund 30 Jahre davon als Mitglied und musikalischer Kopf von Erdmöbel. Vorher schon als Produzent und Aufnahmeleiter für andere Bands, außerdem komponiert er Musik fürs Fernsehen. Nur ein eigenes Album hat er noch nicht rausgebracht. Verschiedene Cover- und Tribute-Songs schon, aber noch kein richtiges Soloalbum. Doch nun ist es soweit.

Die jahrelange Zusammenarbeit mit Erdmöbel hat auch seinen persönlichen Musikstil sehr beeinflusst; oder er hat Erdmöbel seit Jahren seinen Stempel aufgedrückt. Wahrscheinlich von beidem etwas. Die Nähe zueinander kann man jedenfalls nicht leugnen. Die Texte sind allerdings nicht so abstrakt, sondern erzählen eher Geschichten. Manche wahr, manche erfunden. Manche tiefgründig, manche heiter. Manchmal mit etwas kauzig-skurrilem Witz, fast wie Helge Schneider. Besonders schön ist hier seine „Hasstirade“ auf das Zwei-Faktor-Authentifizierungsverfahren.

Ein gutes Beispiel für die ernsteren Songs ist „Lasst Sie Alle Rein“, das glatt als Plagiat von Erdmöbels „Lasst Sie Rein“ durchgehen könnte. Tatsächlich war ursprünglich aber ein größeres Projekt zu diesem Thema geplant. Leider wurde daraus jedoch nichts und so sind nur diese beiden Songs übrig geblieben.

Fast wäre das Soloalbum auch eher ein Kollaborationsalbum geworden. Denn mit dem Texteschreiben tat Ekki sich anfangs schwer und suchte online nach Leuten, die ihm dabei unter die Arme greifen. So richtig funktioniert hat das allerdings nicht, dafür hat das Verfahren seine eigene Kreativität in Schwung gebracht. So ist auf dem Album nur ein klein bisschen musikalische Unterstützung von Kollegen und Weggefährten Eric Pfeil, Marcus Riek und Wolfgang Proppe zu hören.

Er ist zwar nicht Lou Reed, und lebt auch nicht in New York City; trotzdem ist dieses Album mehr als ein Ersatz in der Erdmöbel-Pause.

Tracklisting

  1. Zuhause
  2. Wind
  3. Ausgerechnet jetzt
  4. Ein ganz normaler Tag
  5. Torwart
  6. Pushtanapp
  7. Das Licht am Ende des Tunnels
  8. Lass sie alle rein
  9. Monorail
  10. Nichts
  11. Rette Mich