Destroyer – Ken

In Reviews von Eric

Obwohl Dan Bejar bereits seit Mitte der 1990er Jahre mit wechselnden Musikern unter dem Namen Destroyer aktiv ist, gelang ihm der wirkliche Durchbruch erst 2011 mit seinem zehnten (!) Album „Kaputt“. Kein Wunder also, dass Bejar nicht viel auf musikalische Moden gibt, sondern sein Ding zwischen großen, überraschenden Popmomenten und kleinen lyrischen Gemeinheiten weiter durchzieht. Der Lohn dafür kam zwar spät, aber er kam.

Stilistisch lässt sich Destroyer nicht festlegen und wendet sich nach dem gestenreichen Orchesterpop von „Poison Season“ auf dem Nachfolger „Ken“ dem musikalischen Erbe der 1980er Jahre zu, zwischen New-Order-Synthiepop, Bowie-Melodien und wavigem Post-Punk. Die Songs sind gewandt an raumgreifenden Synthesizern, alten Drum Machines und Peter-Hook-Basslinien entlang arrangiert, die Texte geben sich kryptisch mit ironisch-perversen Untertönen. Beispiel gefällig? „The groom’s in the gutter and the bride just pissed herself“, singt Bejar mit nöliger, lakonischer Stimme im Opener. Zentrales Stück ist das erhabene, knapp fünfminütige „Tinseltown Drowning In Blood“, das Parts von New Order, The Cure, David Bowie, Joy Division und Talking Heads zu einem geschmackvollen Best-of-the-80ies vereint. Aber Destroyer kann auch ruhig-elegant, wie das von Piano und Akustikgitarre getragen „Saw You At The Hospital“ zeigt.

„Ken“, das zwölfte Album von Destroyer, ist eine weitere feine Ergänzung zu dessen Oeuvre.

Tracklisting

  1. Sky’s Grey
  2. In the Morning
  3. Tinseltown Swimming in Blood
  4. Cover From The Sun
  5. Saw You At The Hospital
  6. A Light Travels Down the Catwalk
  7. Rome
  8. Sometimes In the World
  9. Ivory Coast
  10. Stay Lost
  11. La Regle du Jeu