Cassius – Dreems

In Reviews von Eric

Die Freude über das neue Album von Cassius, das genau 20 Jahre nach ihrem Debüt erscheint, wird überschattet vom tragischen Tod Philippe „Zdar“ Cerboneschis, der zwei Tage vor der Veröffentlichung von „Dreems“ verstarb. Zusammen mit seinem Partner Hubert „Boom Bass“ Blanc-Francard prägte Zdar den Sound des French House (auch French Touch genannt), zudem war er als Produzent (u.a. Phoenix, Cat Power) tätig. Mit ihm verliert die Popmusik einen kreativen Kopf viel zu früh.

Umso trauriger wird es, wenn man die Energie spürt, die Cassius auf ihrer neuen LP erzeugen und die klar an ihren Erstling anknüpft. „Dreems“ bietet emotionale, makellos produzierte House-Tracks, die zwischen schwitzigem Dancefloor und stilvollem Abhängen pendeln. Das Album ähnelt im Aufbau einem Live- bzw. DJ-Set, indem die ersten drei Tracks eher in gedrosseltem Tempo einführen – mit dem von John Gourley (Portugal. The Man) gesungenen, funky „Nothing About You“ als Highlight –, bevor mit „Fame“ das erste Dancefloor-Stück kommt – immer noch ein wenig zurückhaltend, aber die der Bassline folgenden Snares animieren zur Bewegung. „Chuffed“ ist mit seinem Piano-Intro ein klassischer House-Track, im Titelsong wird es etwas schwülstig-schmusig. „Calliope“ ist der offensichtlichste Banger des Albums mit seinen hektischen Synthie-Loops und seinem straighten Beat, bevor „Walking In The Sunshine“ als Slow-Jam sanft hinausführt.

Mit seiner ehrlich gemeinten Feier der Musik und des Lebens ist „Dreems“ ein würdiger Schlusspunkt für Philippe Zdars Werk.

Tracklisting

  1. Summer
  2. Nothing About You
  3. Vedra
  4. Fame
  5. Don’t Let Me Be
  6. Chuffed
  7. Rock Non Stop
  8. Cause Oui!
  9. Dreams
  10. Calliope
  11. W18
  12. Walking In The Sunshine