Bernhard Eder – Golden Days

In Reviews von Eric

Ständige Krisen, Kriege und Katastrophen allerorten – „Golden Days“ sind es zurzeit wahrlich nicht. Der österreichische Singer-Songwriter Bernhard Eder ist aber kein Zyniker, sondern benennt auf seinem so betitelten neuen Album die herrschenden Zu- und Missstände. Fünf Jahre werkelte der Musiker an dem Werk, griff sich rasant verändernde gesellschaftliche Strömungen und Stimmungen auf und adaptierte seine Songs entsprechend.

Ob es nun um den tragischen „alten“ Kontinent („Touropa“), die Flüchtlingskrise („In Greece“) oder schlicht Einsamkeit („Nowayout“) geht, Eder trifft mit seinen Mitmusiker*innen, mit denen er die LP live einspielte, stets den richtigen Ton bzw. die richtigen Töne. Diese klingen karg und dringlich zugleich, paaren Songwriter-Pop mit Post-Rock und bieten eine erstaunliche Klangpalette. Beim Opener treibt ein repetitiver Drum-Beat an, das Titelstück als Traurigkeitshymne mischt Radiohead mit The Notwist, und beim Abschlusssong überraschen Eder und Band mit jazzigen Improvisationen.

„Golden Days“ ist kein Kopf-hoch-Album, sondern ein ehrlicher Begleiter in düsteren Zeiten.

Tracklisting

  1. Touropa
  2. Consequence
  3. In Greece
  4. Number 2
  5. The Unbeauty Regime
  6. Golden Days
  7. Along Alone
  8. Impassable
  9. Glorious Land
  10. Nowayout