Arlo Parks – Collapsed In Sunbeams

In Reviews von Eric

„Mein Album ist eine Sammlung von Geschichten und intimen Porträts aus meiner Adoleszenz und den Menschen, die sie geprägt haben“, erklärt Arlo Parks über ihr Debüt. „Collapsed In Sunbeams“ ist eine Mischung aus Selbstfindung und Wokeness, die gerade bei vielen Künstler*innen sehr beliebt ist – einerseits berichtet es sehr persönlich von der Identitätswerdung als bisexuelle PoC, andererseits verhandelt es universelle Themen wie mentale Gesundheit sowie die Schwierigkeiten von Intimität und Zweisamkeit.

Die Londoner Newcomerin mit der sanften Stimme nennt Dichter*innen und Schriftsteller*innen wie Sylvia Plath und Haruki Murakami als Einflüsse, und so wundert es nicht, dass ihre Songs lyrisch ausgefeilt wirken. Nicht umsonst ist das eröffnende Titelstück kein Lied, sondern ein Gedicht. Ihre ganze Kraft entfalten sie aber erst im Zusammenspiel mit der Musik.

Selbstverständlich und leichthändig mischt und verbindet Parks verschiedene Stile und Genres zu ihrem eigenen Sound. „Hurt“ bringt Soul mit The Knife zusammen, „Hope“ gibt sich jazzig, bei „Caroline“ kommt zum Jazz wieder Soul hinzu. „Black Dog“ wird von harfenartigen Gitarrenakkorden geleitet. „Just Go“ erinnert in seiner Leichtigkeit an den cleveren Pop der Cardigans, bevor „Portra 400“ als TripHop-Stück die LP beschließt.

„Collapsed In Sunbeams“ schafft es trotz manch existenzieller Schwere der Texte immer unterhaltsam, abwechslungsreich und stimmig zu bleiben. Oder wie es im letzten Song passend für das ganze Album heißt: „Making rainbows out of something painful.“

Tracklisting

  1. Collapsed In Sunbeams
  2. Hurt
  3. Too Good
  4. Hope
  5. Caroline
  6. Black Dog
  7. Green Eyes
  8. Just Go
  9. For Violet
  10. Eugene
  11. Bluish
  12. Portra 400