Alexandra Savior – Belladonna Of Sadness

In Reviews von Eric

Dass das Debütalbum von Alexandra Savior in Zusammenarbeit mit Alex Turner entstand, versucht „Belladonna Of Sadness“ erst gar nicht zu verstecken, sondern trägt es stolz wie eine Monstranz vor sich her. Den Retro-Dreampop im Stile von Turners „Submarine“-Soundtrack zelebriert die LP genauso wie den Retro-Orchesterpop von The Last Shadow Puppets.

Doch bevor wir hier in eine „Etablierter männlicher Künstler peppelt junge weibliche Künstlerin zur Veröffentlichungsreife“-Stimmung verfallen, sei klar gesagt: Ohne Saviors Talent wäre das Album nix. Denn erst die großartige Stimme der US-Amerikanerin veredelt die Stücke. Wie eine Femme fatale aus einem französischen Film Noir geriert sich die Künstlerin, hintergründig und gefährlich, aber auch nachdenklich und verletzlich. Von arrogant bis empfindsam, von einem leichten Hauchen bis zu einem ausschweifenden Schwelgen reicht dabei Saviors Gesang, dem man sirenengleich überall hin folgen würde. Musikalisch sind neben oben angesprochenen Referenzen noch alte Hollywood-Soundtracks und die expliziten Vorbilder der Sängerin, Billie Holliday und Nina Simone, zu nennen.

Das ist im Ergebnis nicht neu und mit einer dicken Schicht Nostalgie-Patina überzogen, aber durch Saviors konzises und konzentriertes Songwriting und eben die betörende Stimme so stimmungsvoll, dass man sich gerne auf diese Retroreise einlässt.

Tracklisting

  1. Mirage
  2. Bones
  3. Shades
  4. Girlie 5
  5. Frankie
  6. M.T.M.E.
  7. Audeline
  8. Cupid
  9. ´Til You’re Mine
  10. Vanishing Point
  11. Mystery Girl