Andreas Dorau – Im Gebüsch

In Reviews von Wolf

Andreas Dorau wird 60 und schenkt uns (aber vor allem sich selbst) ein neues Album. Musikalisch lässt er darauf sein bisheriges Schaffen Revue passieren und probiert sich in verschiedenen Spielarten der elektronischen Musik. Das klingt in einigen Songs nach seiner frühen AtaTak-Zeit, bei anderen sehr nach seinem letzten, clubbig-minimalistischen Album „Das Wesentliche“ und ansonsten nach einigem dazwischen. Neues gibt es aber auch; zum Beispiel ein Lied auf Englisch, zusammen mit dem alten Brezel Göring und der jungen Güner Künier.

Dabei lässt er uns wissen, dass es er auch im Alter noch Probleme mit dem Ich-sein hat, bietet nebenbei Rechtsbeihilfe im Umgang mit Toten und liefert Bekenntnisse, die jeden Kunstsammler die Haare raufen lassen. Ein Lied über Vögel ist leider nicht enthalten; obwohl da die Bonus-Titel der limitierten Edition hoffen lassen, die hier zur Rezension aber leider nicht vorlagen.

Letztlich handelt es sich bei Musik ja nur um Worte und Noten, aber ein toter Idiot ist Andreas Dorau auf keinen Fall.

Tracklisting

  1. Die Konstante
  2. Ich sein
  3. Auf der Weidenallee
  4. Das ist nur Musik
  5. Das Glück
  6. Die Welt ist ein seltsamer Planet
  7. Situationen
  8. Storchengesang
  9. Was nimmst Du mit
  10. Mein englischer Winter
  11. Rainy Days in Moscow
  12. Ich bin nicht ich
  13. Die Vergangenheit war gestern wieder da