Wolfman – Sun Sun

In Reviews von Martina

Langeweile steht bei Wolfman nicht auf der Tagesordnung. Die dritte Veröffentlichung des Duos aus der Schweiz setzt sich mit seiner anders arrangierten, elektronischen Soundverarbeitung von den ersten beiden Alben ab. Was erstens sphärisch klang und zweitens düster angehaucht war, wird drittens in schnörkelloser Synthetik rhythmisch und tanzbar gemacht.

Die Elektronik steht auch bei „Sun Sun“ an erster Stelle und formt den Mid-Tempo- Sound der fünf Tracks. Nur manchmal glimmen die Saiten einer Gitarre dünn im Hintergrund und verändern das synthetische Bild, zu dem der Titelname stimmungsmäßig gar nicht passt. Alles ist harmonisch aufeinander abgestimmt. Der sanfte Gesang von Katarine Stoykova legt sich farbgleich auf die Musik wenn sie die kleinen, durchschnittlich fünfminütigen Geschichten über Natur und Mensch oder dem Anderssein singt.

Die künstlich geformten Klänge schweben zur emotionswarmen Stimme wie in „Tell Us We’re Crazy“, damit die Worte den Mut, sich abzuweichen, bestärken. Im nächsten Track „Play It Cool“ blubbern die elektrisierten Beats dumpf auf und ab. Das gedrosselte Tempo in „Sun Sun“ schlängelt sich im Dub-Takt durch den Song und lässt die Füße nicht unberührt. So endet das dritte Album von Wolfman im dicht-dumpfen, kraftvollen Klangversprechen, wie es der Anfang schon erahnen lässt.

Tracklisting

  1. Mark My World
  2. Slave To The King
  3. Tell Us We´re Crazy
  4. Play It Cool
  5. Sun Sun