Tigerjunge – Und die Hure aus dem Weltall

In Reviews von Martina

  • Release-Datum: 06.05.17
    Label: Eigenvertrieb
    Format: EP

    Bewertung:

Angst, Geld und Hunde lautet seit 2007 das Prinzip von Tigerjunge. Nach einem heftigen, wortlosen Sturm aber landet zehn Jahre später „Die Hure aus dem Weltall“ in der Elektrofabrik der Bochumer. Dann meint das Duo „Nach dem Sturm wird nichts besser“. Muss es auch nicht, denn alles ist gut so, wie es gerade ist.

Der stromgeformte Sound mit dem gelegentlichen harten Beigeschmack einer Gitarre und dem wummernden Beat der Drums benimmt sich aggressiv wie Heavy Metal, die Stimme wettert dazu im Taumel der Höchstgeschwindigkeit mit seiner minimalen Aussage punkig mit. Die dröhnende Geräuschkulisse lässt keinen Stillstand zu und animiert zum Bewegen. Mit „Alpha“ wird der schockgefrorene Ton ein wenig gedrosselt, um die Füße im Takt nicht zu überfordern, damit niemand stolpert. Das ist mein Tigerjunge wie er leibt und lebt. Die messerscharfe Elektrodröhnung wird mit dem KFC- Klassiker „Letzte Hoffnung“ um ein weiteres flackerndes Blitzlicht in Übergeschwindigkeit erweitert.

Einigen wird es dann doch zu laut, denn alle Werte die 1,5 Dezibel über Markierung liegen müssen gemeldet werden. Die Textzeilen zum schweren, schleppenden Sound nehmen sich der Beschwerde: Ihr seit zu laut – an. Auch wenn der Tigerjunge langsamer um die Ecke kommt, bleibt es wuchtig.

Fast schon verträumt klingt die Erkenntnis das einzige was mich noch berührt ist „Das Hemd auf meiner Haut“. Der Beat wird zum erzählerischen Gesang gedrosselt, damit der Song die perfekte sentimentale Note bekommt, die in jedem noch so harten Kerl steckt.

Tracklisting

1. DIe Landung
2. Nach dem Sturm
3. Alpha
4. Letzte Hoffnung ( Text: Tommi Stumpf)
5. Du bist der King ( the blue tent)
6. Das Hemd auf meiner Haut