Rationale – Rationale

In Reviews von Eric

Die offensichtliche Stärke von Tinashé Fazakerley alias Rationale ist sein charismatischer, seelenvoller und eleganter Bariton. Wie der aus Simbabwe stammende Londoner auf seinem Debütalbum seine beeindruckende Stimme auf eine klangvolle Reise von Freud und Leid, Sinnsuche und Verlustangst schickt, treibt einem ehrfurchtsvolle Freudentränen in die Augen.

Bereits Anfang 2016 machte Rationale mit den Songs „Fast Lane“ und „Fuel To The Fire“ als neue Hoffnung des Alt-R’n’B auf sich aufmekrsam, der den Popappeal eines Sam Smith mit den dunklen, komplexen Arrangements von S O H N verbindet. Diese Stücke sind nun auch auf seinem Erstling enthalten und beweisen Rationales Klasse als Sänger, Instrumentalist und Produzent. Auch der emotionale Elektro-Gospel „Prodigal Son“, die emotionsgeladene Soulballade „Deliverance“ oder die musikalisch reduzierte, wortwörtliche und spirituelle Suche nach einem Platz im Leben „Somewhere To Belong“ können mit seinen frühen Stücken mithalten.

Andere Songs der LP geraten Rationale allerdings zu formelhaft. „Loving Life“, „Into The Blue“ oder „Phenomenal“ wollen zu verkrampft poppig sein und sind dadurch schnell wieder vergessen. Mehr Konsistenz im Songwriting auf Albumlänge würde Rationales Stimme die durchgehende musikalische Wirkumgebung geben, die sie verdient.

Tracklisting

  1. Re.Up
  2. Oil And Water
  3. Loving Life
  4. Fast Lane
  5. Prodigal Son
  6. Losing Sleep
  7. Into The Blue
  8. Living On The Line
  9. Phenomenal
  10. Deliverance
  11. Tumbling Down
  12. Somewhere To Belong