Leif Vollebekk – Twin Solitude

In Reviews von Eric

Für sein neues Album wollte Leif Vollebekk weg von der Tüftelei früherer Werke. Alles sollte spontaner, natürlicher entstehen, die Songs sollten aus ihm herausfließen. Darauf spielt auch der Titel „Twin Solitude“ an, der den Zusammenfluss von Ottawa River und St.-Lorenz-Strom in Vollebekks kanadischer Heimat beschreibt.

Das Ergebnis ist klassischer Singer-Songwriter-Americana, reduziert instrumentiert mit Klavier, sparsamen Gitarren und vorsichtigem Bass und Schlagzeug. Das Tempo der Stücke entspricht dabei eher einer alten Dampflok als einer flotten Harley-Davidson. Thematisch dreht sich Vollebekks dritte LP um das alte nordamerikanische Thema des Unterwegsseins, wortwörtlich oder auch „On the road“ als Sinnbild für persönliche Beziehungen. Dazu passt auch seine angenehme, angemessen angeraute Stimme, der man von Vancouver bis Michigan folgt.

„Twin Solitude“ erzeugt tatsächlich die unangestrengte Stimmung, die Vollebekk im Sinn hatte. Schwerlich kann man sich beim Hören der Klischeebilder der kanadischen Weiten erwehren, die die nordamerikanische Liedermacher-Tradition des Musikers vor dem inneren Auge erzeugt. Fernweh im Kerouac-Stil hat Vollebekk einfach gut drauf.

Tracklisting

  1. Vancouver Time
  2. All Night Sedans
  3. Elegy
  4. Into the Ether
  5. Big Sky Country
  6. Michigan
  7. Road to Venus
  8. East of Eden
  9. Telluride
  10. Rest