Blondie – Pollinator

In Reviews von Eric

Klar, Blondie werden immer und für alle Zeit cool sein. Aber das liegt dann doch an den Taten, Looks und Songs aus dem vergangenen Jahrhundert („Call Me“! „Atomic“!). Das Oeuvre der vergangenen knapp zwanzig Jahre ist eher zu vernachlässigen. Doch nun wollte es die Band um die Original-Songschreiber Debbie Harry und Chris Stein noch einmal wissen und engagierte externe Man- und Womanpower, die für aktuelle Songwriting-Coolness steht: Dave Sitek, Dev Hynes, Sia, Charlie XCX, Johnny Marr. Alle steuerten Songs zum neuen Album „Pollinator“ bei.

Das Ergebnis ist zwar nicht herausragend, aber in weiten Teilen gutklassig. Die Gastschreiber verpassten der Band keinen kompletten Makeover, sondern eher ein vorsichtiges Lifting. Der typische Blondie Stil aus New Wave, Punk und Disco bleibt erhalten. So unterscheiden sich die anderen Songs nicht von „Doom Or Destiny“ und „Love Level“ aus der Feder von Harry/Stein – bei letzterem gibt es sogar einen Rap-Part! Trotz der melodischen Zitate – eine wenig „Heart Of Glass“ hier, etwas „Hanging On The Telephone“ dort – klingen die New Yorker so frisch wie lange nicht. Was viel damit zu tun hat, dass Blondie die Stücke live einspielten, was ihnen viel Kraft und Vitalität verleiht. Ein bisschen weniger Keyboards hätten es für meinen Geschmack sein können. Aber insgesamt beschädigt „Pollinator“ das Blondie-Denkmal nicht – eher im Gegenteil.

Tracklisting

  1. Doom Or Destiny
  2. Long Time
  3. Already Naked
  4. Fun
  5. My Monster
  6. Best Day Ever
  7. Gravity
  8. When I Gave Up On You
  9. Love Level
  10. Too Much
  11. Fragments